G a r t e n g e m ü s e

Alte Samen prüfen
> Man nimmt ungefähr 50 Samen und legt sie zwischen nasses Zeitungspapier. Für die Keimung mit
   einem Teller zudecken. Nach 5 Tagen zählt man, wieviele Samen ausgeschlagen haben. So kann man
   ausrechnen, wie dicht man säen muß; Wenn z.B. nur die Hälfte der Samen keimte, verwendet man das
   Doppelte der angegebenen Menge

Köpfen bringt bessere Knospen
> Die Endknospe des Rosenkohls wird abgeschnitten, sobald die untersten Röschen etwa 1 cm Durch-
   messer haben, spätestens aber 4 bis 6 Wochen vor der Ernte
> Die Erntemenge ist deutlich höher, wenn durchgepflückt wird, so daß die stehenbleibenden Röschen
   gleichmäßiger und fester nachwachsen können

Stark duftende Pflanzen vertreiben Kohlweißlinge
> Mischkultur von Bohnen, Tomaten und anderen stark duftenden Pflanzen hält Kohlweißlinge davon ab,
   an den Blattunterlagen ihre Eigelege anzuheften
> Farnblätter auf dem Boden rund um die Pflanzen verteilt, schreckt das zugleich Nacktschnecken ab
> Gelege und Jungraupen sind mit einer dreiprozentigen Wermutlösung stark zu schädigen
> Oder: Dreimal die Woche mit einer Brühe spritzen, in der mehrere Stunden lang die Geiztriebe von
   Tomaten eingeweicht wurden

Blumenkohl auf der Wäscheleine
> Wenn die Blume des Kohls sichtbar wird, knickt man die mittleren Blätter behutsam zur Mitte um, so
   daß sie vor dem Sonnenlicht geschützt ist und weißer bleibt
> Soll Blumenkohl bis zu 3 Wochen aufbewahrt werden, nimmt man ihn mit anhaftender Erde heraus,
   steckt ihn in eine Plastiktüte und hängt die Pflanzen im kühlen Keller auf

Lagerkohl behält die Wurzeln
> Rot-, Weiß- und Wirsingkohl hält sich besser im Keller, wenn die Wurzeln daran bleiben und in mäßig
   feuchtes Torf-Sand-Gemisch eingeschlagen werden

Mehr als eine Knolle vom Kohlrabi
> Läßt man bei der Kohlrabiernte einen flachen Rest der Knolle auf dem Stengel stehen, bilden sich
   mehrere kleine, zarte Knöllchen

Die zweite Blüte des Brokkoli
> Schneidet man den dicken Blütenstand aus der Mitte heraus, kann aus den Seitentrieben eine zweite
   Ernte erzielt werden

Grünkohl als Spät- und Frühgemüse
> Erntet man vom Grünkohl während des Winters nur die Blätter und Endrosette, treiben aus den Stielen
   im Frühjahr frische Sprosse für erste Grünmahlzeiten
> Andere winterharte Kohlarten bleiben ebenfalls bis zum Frühjahr stehen, wenn man von ihnen das erste
   Freilandgemüse, den Sprossenkohl, ernten möchte

Stielgemüse aus Mairüben
> Ein wohlschmeckendes Stielgemüse erzielt man, indem Mairüben dreimal so dicht wie normal mit
   3 g pro 1 Quadratmeter ausgesät werden, so daß sie kleine Rüben bilden, aber die Blattstiele
   kräftig entwickeln

Karotten mit Radieschen mischen
> Karotten und andere langsam keimenden Samen werden mit Radieschensamen gemischt, die schon
   nach Tagen zu sehen sind, so daß man den Boden bearbeiten kann, ohne die Saatreihen zu stören
> Sind die Radieschen gezogen, haben die Karotten mehr Platz, sich zu entwickeln, ohne daß man sie
   auf 4 bis 6 cm vereinzeln müßte
> Der freie, offene Stand schränkt den Befall von Möhrenfliegen ein. Zwischenreihen von Zwiebeln, Lauch
   und Kresse vertreiben diesen Schädling hier ebenso wie umgekehrt Karotten die Zwiebelfliege und
   Lauchmotte, wird behauptet
> Die Enden werden nicht grün, wenn man die Reihen aufhäufelt oder mit Torf bedeckt 

Schwarze Läuse befallen rote Rüben
> 8 Löffel Wermuttee in 4 L Wasser, einen Tag lang eingeweicht, wirken gegen einen Befall durch die
   schwarze Bohnenlaus
> Die roten Rüben ( Rote Bete) werden dicker, wenn jeweils zwischen ihnen eine Reihe Lauch oder
   Kohlrabi angebaut wird
> Bei der Ernte dürfen die Rüben nicht verletzt werden, weil sie stark bluten und dann wertloser sowie
   fäulnisanfälliger werden
> Der Blattschopf wird deshalb nur abgedreht oder 3 cm lang abgeschnitten

Keine pelzigen Rettiche
> Daß Rettiche pelzig werden, läßt sich durch viel Humus und Feuchtigkeit verhindern, außerdem muß
   natürlich rechtzeitig geerntet werden
> Erdflöhe verschwinden, wenn oft mit reinem Wasser gespritzt, gegossen + immer wieder gehackt wird 

Radieschen sind nicht nur Füller
> Am Rande und im Schatten anderer Gemüse bringen Radieschen viel Laub und wenig Knollen
> Nur reichlich Abstand zwischen und in den Reihen läßt mehr als das Idealmaß von 22 bis 27 mm
   erreichen. Mindestens 2 bis 3 cm weit + höchstens 1,5 cm fief sollen die Samenkörner liegen
> Die knackigen Würzelchen sind so salzempfindlich, daß sie in Mischkultur nur eingesetzt werden
   können, wenn vorher nicht zuviel Stickstoff gestreut worden ist

Knollensellerie braucht Kochsalz
> Volldünger für Sellerie sollte ausnahmsweise nicht chloridfrei sein, andernfalls streut man zur mittleren
   Gabe eine kräftige Prise Kochsalz

Meerrettich mit antibiotischer Heilkraft
> Die schwachen Seitenwurzeln einjähriger Stangen reibt man vor dem Pflanzen mit einem festen Leinen-
   lappen gründlich ab, damit alle Seitenaugen blind werden
> Alle Wurzelreste bei der Ernte sorgsam aufsammeln, sonst kann es ungemein schwierig werden, das
   Land wieder meerrechtigfrei zu bekommen
> Da sie frisch am meisten ätherische Öle enthalten, die eine antibiotische Heilkraft haben, deckt man die
   Pflanzen vor dem Frost dick ab und hebt sie bei Bedarf aus dem Boden

Frische Petersilie im Winter
> Die größeren Wurzeln der Petersilie hebt man zum Treiben im Winter auf, nachdem das Laub bis zum
   Ansatz der Blattstiele abgedreht wurde, wobei die 5 oder 6 Herzblätter geschont werden müssen
> In Folgen topft man immer so viele Wurzeln ein, wie in der Küche verbraucht werden, und stellt die
   Töpfe hell, aber nicht zu warm auf. Der Erfolg ist verblüffend, der Petersiliensegen hört nicht mehr auf

Gartenkresse auf einer alten Zeitung
> Der schnellste aller Salate wächst in der Küche binnen einer Woche auf Zellstoff, Löschpapier,
   Schwedenkrepp, Papiertaschentüchern, ja selbst auf einer Seite Zeitungspapier
> Das gewählte Material in eine flache Schale legen, durch und durch befeuchten und dann einsäen. Der
   Erfolg stellt sich schon binnen nach 3 bis 4 Tagen ein

Spinat und Kohl vertragen sich gut
> Einer der Zig-Seifenstoffe entsteht in den Wurzeln des Spinats und fördert zum Beispiel das Zellwachs-
   tum des Kohls, wenn Spinat als Unterkultur angesät wird

Eissalat für heiße Tage
> Kopfsalat schießt im Sommer so leicht, daß lieber Eissalat gesät werden sollte, der unbeeindruckt von
   der Witterung bis 1 kg schwere Köpfe von knackiger Frische bringt

Kopfsalat nachwachsen lassen
> Schneidet man den Kopfsalat so heraus, daß die Außenblätter an der Wurzel stehenbleiben (in der
   Küche werden sie sowieso meist weggeworfen), treiben die Blattachsen viele frische Blätter, die wie
   Pflücksalat geerntet werden und wie Kopfsalat schmecken

Porree am laufenden Band
> Läßt man bei der Porree-Ernte ein Stück über den Wurzeln stehen, wachsen immer neue Lauchstangen
   nach, die bis in den Winter geerntet werden können
> Die Stangen wachsen am besten, wenn die Wurzeln nicht tiefer als 15 cm in den Boden kommen.
   Damit sie dennoch lang weiß werden, häufelt man später an
> Jungpflanzen werden vor dem Setzen weder im Laub noch an den Wurzeln gekürzt
> Kein Körnchen Dünger und kein Krümel Erde darf zwischen die Blattscheiden geraten
> Sind die Beete mit Kohlhernie verseucht, sollte man sie anschließend mit Porree bepflanzen

Perlzwiebeln aus Porreestangen
> Läßt man Porree im zweiten Jahr nach der Blüte stehen, bilden sich zahlreiche Brutzwiebeln, die als
   Perlzwiebeln bezeichnet und so verwendet werden

Schnittlauch warm baden
> Die abgetrockneten, durchfrorenen, verdorrten Wurzelklumpen des Schnittlauchs werden 12 Stunden
   lang in 40 bis 45 Grad warmes Wasser gelegt, damit sie in ihren Töpfen schneller zum Treiben kommen

Tomaten im Farbeimer
> In den großen Farbeimern aus dem Malergeschäft wachsen Gartensorten von Tomaten besser als im
   Freien, wenn man sie immer an die sonnigste, heißeste Stelle am Haus stellt und bei längerem
   Schlechtwetter hereinholt
> Grüne Tomaten reifen abgenommen auch, wenn sie bereits einen hellen Schein haben, andere sind für
   manchen anderen Zweck in der Küche verwertbar
> Im Haus reifen Tomaten nach, wenn man die Pflanzen mit Ballen kopfüber in einem kühlen, hellen Raum
   auf die Leine hängt
> Späte Tomaten liefern Geiztriebe, die in Töpfen gezogen bis zum Herbst voller grüner Früchte hängen
> Freilandtomaten bleiben gesünder, wenn man zwischen den Reihen oder um Einzelpflanzen mit 30 cm
   Mindestabstand Zwiebeln legt. Studentenblumen wehren Wurzelälchen ab  

Tomaten im Torfsack
> Torfsäcke eignen sich als Pflanzgefäße für Tomaten auf dem Balkon, wenn man sie flach legt, seitlich
   ein ausreichend großes Pflanzloch hineinschneidet und in das Substrat pflanzt

Gurken nicht auf der Erde herumliegen lassen
> Die Gurkenernte ist leichter + besser, wenn man die Ranken nicht auf der Erde wachsen läßt, sondern
   auf einem schräggespannten Maschendraht. Gurkenranken sind höchst empfindlich gegen Bewegungen,
   Verdrehungen oder gar Verletzungen beim Abdrehen
> Empfindlich sind Gurken  gegen zuviel Mineraldünger im Boden. Darum gibt man nur kleine Dosen,
   aufgelöst im Gießwasser. Anschließend intensiv wässern 

Keine bitteren Gurken mehr
> Bittere Gurken sind nicht krank, sondern verbittert, weil sie an heißen Tagen mit kaltem Wasser
   geschockt wurden oder nach langer Trockenheit eine Überschwemmung angerichtet wurde

Bohnen keimen besser
> Wie andere großsamige Gemüsearten keimen Gartenbohnen besser, wenn sie einen Tag vor der
   Aussaat in lauwarmes Wasser gelegt wurden
> Bleibt es in den Tagen nach der Aussaat trocken, ist eine erste Wassergabe angebracht, noch bevor die
   Keimlinge den Boden durchbrechen
> Damit die Erdoberfläche nicht verhärtet, legt man die Bohnenkerne in vorgewässerte Pflanzlöcher und
   deckt mit torfgemischter, lockerer Erde ab
> Nach jeder Ernte sollte der Boden behutsam mit der Ziehhacke wieder aufgelockert werden

Grüne Bohnen sind roh giftig
> Vor allem Kinder sollte man davor warnen, grüne Bohnen roh zu verzehren, da sie in Hülsen und Kernen
   einen Giftstoff enthalten, das Phasin, eine Stickstoffverbindung, die rote Blutkörperchen verklebt
> Das gilt auch für getrocknete grüne Bohnen und Salate, denn nur durch Kochen wird der Giftstoff voll
   abgebaut

Grüne Stellen an der Kartoffel sind giftig
> Kartoffeln werden dunkel gelagert, weil sich im Licht ein Teil der Oberfläche grün verfärbt. Diese Stellen
   enthalten ein starkes Gift, das auch in unreifen Tomaten ist. Schon 0,02 % Gehalt dieses Giftes
   genügen, um bis zur Bewußtlosigkeit zu führen
> Auch unreife Kartoffelknollen und -keime können dies verursachen
> Werden die Kartoffeln an den ergrünten Partien dick geschält, kann nichts passieren

Puffbohnen werden beliebt
> Feinschmecker entdeckten die Dicken Bohnen, die den besten Ertrag nach der frühesten Aussaat - je
   nach Witterung schon ab Februar - bringen, da diese vor den Schwarzen Bohnenläusen sicher sind
> Einige Grade Nachtfrost vertragen sie durchaus, deshalb kann man die Samen in Kistchen oder
   Schalen vorkeimen, die 5 bis 7 cm hoch mit feuchtem Humintorf gefüllt sind

Erbsen reichern den Boden an
> Im Boden kann sich viel Stickstoff ansammeln, deshalb sollte man nach der Ernte die Wurzeln im
   Boden lassen + anschließend auf dasselbe Stück Starkzehrer wie Kohlarten pflanzen
> Als Vogelschutz sind bei Erbsen nur Netze sicher genug. Aber, sind die Triebe erst einmal handhoch,
   dann werden sie so bitter, daß die Vögel nicht mehr darangehen

Spargel unter der Haube
> Ein Schädling wie die Spargelfliege ist kaum von chemischen Mittel zu treffen, da ihre Maden und
   Puppen im Innern der Spargeltriebe gut geschützt sind
> Wirksame Abhilfe bieten Papier- und Plastikmäntel, die vor der Eiablage ab Mitte April an den jungen
   Pflanzen angebracht werden
> Besonders zart wird der Spargel, wenn man ihn in einer umgekehrt aufgestellten dunklen Flasche
   wachsen läßt, die man abstützten und beschweren muß

Frische Kräuter - kein Kräuterheu
> Gewürz- und Heilkräuter enthalten ihren vollen Gehalt ätherischer, also höchst flüchtiger Aroma-Öle, nur
   zu bestimmten Tageszeiten und in wenigen Stadien ihrer Entwicklung. Die Anzucht und Ernte im
   eigenen Garten ist also die einzige Möglichkeit, ihre volle Wirkung genießen zu können
> Von den mehrjährigen Arten wie Estragon, Liebstöckel, Bergbohnenkraut, Wermut, Rosmarin, Majoran,
   Schnittlauch und Basilikum bestellt man im Herbst Jungpflanzen
> Im Frühjahr sät man Petersilie, Borretsch, Zitronenmelisse und Dill aus
> Am Rande von Blumenbeeten oder Gehölzstreifen ist immer Platz genug für eine Reihe von Kräutern,
   die selbst neben Ziergewächsen immer noch dekorativ genug aussehen
> Besser ist, für den täglichen Bedarf auf ungedüngtem Land ein kleines Kräutergärtchen anzulegen
> Die meisten Kräuter stellen nur geringe Ansprüche an Boden und Klima, nur sollte man sie frei von jeder
   Art Minaraldünger halten, sonst leiden Geschmack und Haltbarkeit
> Wo der Boden total ausgelaugt ist, kann man vor der Saat eine Gabe nicht zu feiner Hornspäne streuen

Petersilie nicht nur zur Dekoration
> Damit die erste Ernte nicht zu lange auf sich warten läßt, werden die Jungpflanzen in Saatkisten oder im
   Frühbeet vorgezogen und später im Abstand von 20 mal 6 bis 8 cm ausgepflanzt
> Den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen liefern glattblättrige Sorten, die immer rechtzeitig geschnitten
   werden sollten, um den Stengelanteil gering zu halten

Löwenzahn in guter Zucht
> Schon der wilde Löwenzahn bringt als Salat mehr als dreimal soviel Vitamin C auf den Teller wie der
   normale Kopfsalat, dazu Karotin und viele lebenswichtige Mineralstoffe, Vitamin B1 und B2
> Die Ernte im Frühjahr kann man verfrühen, indem man große Blumentöpfe oder Plastikgefäße über die
   Pflanzen stülpt
> Die Wurzeln lassen sich im Winter wie Chicoree-Salat treiben

Nützliche Brennesseln
> Heil- und Würzkräuter gewinnen einen höheren Gehalt an ätherischen Ölen, wenn sie unmittelbar neben
   Brennesseln wachsen; es wird deshalb regelrecht empfohlen, Brennesseln anzusiedeln, die als frischer
   Salat oder Spinat im Frühjahr genießbar sind und so übel gar nicht aussehen

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